Gewalt kommt nicht in die Tüte

GEWALT kommt auch in Kiel nicht in die Tüte

Gemeinsame Aktion der Bäckerei Steiskal,  der türkischen Gemeinde S-H e.V., des Verbundes der Kieler Mädchen- und Frauenfacheinrichtungen,  KIK-Kiel, des Gleichstellungsreferates der Stadt Kiel und des Kieler Arbeitskreises „Gewalt gegen Frauen“ anlässlich des Internationalen Tages „Nein zu Gewalt an Frauen“

Wie in ganz Schleswig Holstein, dort unter der Schirmherrschaft von  Minister Emil Schmalfuß, werden auch in Kiel in der  Woche vom 21.-25.11.2011 Brötchen- und Gemüsetüten verteilt.

In Kiel werden mit Unterstützung des Oberbürgermeisters Torsten Albig am Freitag, 25.11.2011 ab 7.30 Uhr im Hauptbahnhof  einige Tausend von der Bäckerei Steiskal gespendete Brötchen in Tüten mit dem Aufdruck der   landesweiten Frauenhelpline -Telefonnummer  0700 999 11 444  an die Reisenden verteilt. Zahlreiche Helfer und Helferinnen von der Polizei, aus Beratungseinrichtungen, aus Politik und Arbeitskreisen beteiligen sich wie schon seit vielen Jahren an dieser Aktion.

Um zusätzlich besonders auch türkischsprachigen Familien in Fällen häuslicher Gewalt den Weg ins Hilfesystem zu zeigen, verteilen die VeranstalterInnen mit Unterstützung der Stadtpräsidentin Frau Cathy Kietzer vorher am Dienstag, 22.11.2011 ab 11.00 Uhr  mit Obst gefüllte Gemüsetüten, gespendet  vom  AZIZ Feinkost Center in Gaarden. Ein neunsprachiges Faltblatt mit Hilfsadressen liegt bei. Die besondere Position der Frauen in den Familien mit Migrationshintergrund und die von ihnen geknüpften Netzwerke haben großen Einfluss auf das Gelingen der Integration in der nächsten Generation.

Häusliche und familiäre Gewalt ist die am weitesten verbreitete Form der Gewalt gegen Frauen und Kinder. Sie betrifft alle gesellschaftlichen Schichten und Gruppen. In Deutschland hat fast jede vierte Frau Erfahrungen damit, und jährlich fliehen rund 45.000 Frauen mit ihren Kindern in Frauenhäuser. 2010 gab es in Kiel und Plön  394 Einsätze der Polizei wegen häuslicher Gewalt.

 Der Verbund der feministischen Mädchen und Frauenfacheinrichtungen klärt in diesem Jahr außerdem vor dem Bahnhof mit einem Infostand und Flugblättern auf unter dem Motto:

 „ Das Land bringt uns in Schieflage : Frauenberatung in Not!

über die Auswirkungen der Kürzungen des Landes Schleswig-Holstein. Die  Kieler Frauenfacheinrichtungen  sind überproportional  von den landesweiten Kürzungen ab 2012 betroffen. Der psychosozialen Frauenberatungsstelle donna klara e.V.,  der Frauenberatungsstelle / Eß- o- Eß in Mettenhof sowie der Frauenberatungs- und Fachstelle bei sexueller Gewalt des Frauennotrufs Kiel e.V. werden ab 1.1.2012 insgesamt ca. 112.000 € weniger an Haushaltsmitteln zur Verfügung stehen. Diese drei Beratungsstellen haben jedoch einen stetig steigenden Zulauf und es bestehen schon jetzt Wartelisten. Diese werden unzumutbar lang und Entlassungen sind nicht zu vermeiden.

Die Landeshauptstadt Kiel dagegen hat sich trotz  der schwierigen kommunalen Haushaltslage klar für die Weiterfinanzierung der Frauenfachberatungsstellen ausgesprochen und Anfang des Jahres mit dem Abschluss von dreijährigen Anschlusszuwendungsverträgen den Frauenfacheinrichtungen eine notwendige Planungssicherheit gegeben.

Ein ähnliches Signal erwarten wir auch vom Land Schleswig – Holstein.

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